Ein weites Feld
Mitte Januar kamen Mitglieder der liberalen Hochschulgruppen aus ganz Deutschland in Mönchengladbach zusammen. Neben den Vorstandswahlen standen viele Anträge aus NRW auf der Agenda. Von Katharina Sprott
Zum neuen Bundesvorsitzende wurde Johannes Dallheimer gewählt. Der Nürnberger versprach bei seiner Vorstellung, intensiv an der internen Kommunikation des Verbandes zu arbeiten. Eine neue Gesprächskultur sei unabdingbar, um die politische Arbeit des Verbandes voranzubringen. In den neuen Bundesvorstand wurde auch Carsten Ace Dahlmann gewählt. Der ehemalige Landesvorsitzende der LHG Nordrhein-Westfalens wird künftig die Pressearbeit des Bundesverbandes übernehmen.
Der Sonntag des Wochenendes stand ganz im Zeichen programmatischer Antragsberatungen. Aus NRW-Sicht verlief die Versammlung sehr zufriedenstellend: Simon Kell, Felix Engelhardt, Martin Thoma und Katharina Sprott vertraten den Landesverband NRW während des Kongresses und brachten sich aktiv ein. Thoma übernahm das Protokollieren und Sprott präsidierte gemeinsam mit Daniel Steiner aus Bielefeld und Marco Bleistein aus Würzburg.
Anträge aus NRW angenommen
Im Laufe der Antragsberatung wurden mehrere Anträge aus NRW diskutiert. Ein umfassenderer Antrag, der vom Landesverband NRW zusammen mit dem Landesverband Hessen eingereicht wurde, bezog sich auf die Einführung sogenannter „Sozialbeiträge“. Nach diesem nun beschlossenen Modell, sollen Studierende einen Anteil der Kosten ihres Studiums zurückerstatten. Dies geschieht allerdings erst nach Beendigung des Studiums und bei Eintritt in einen gut bezahlten Job, sodass sichergestellt ist, dass nur solche Absolventen einen Sozialbeitrag zahlen, die es sich auch leisten können. Die durch die Sozialbeiträge entstandenen Mittel für die Universitäten dürfen – laut Beschluss – lediglich zur Verbesserung der Lehre verwendet werden.
Ein weiterer Antrag, der durch den Landesverband NRW eingebracht und verabschiedet wurde, trug den Titel „Anwesenheitspflicht abschaffen – Akademische Freiheit durchsetzen!“. Alle Versuche, die Anwesenheitspflicht durch die Hintertür einzuführen, wie es an nicht wenigen Universitäten geschieht, sollen hiernach aufgedeckt und unterbunden werden. Zudem befasste sich die Mitgliederversammlung mit Ticketstudierenden und der Frage, welche Auswirkungen sie auf die Hochschule haben bzw. wie man diese eindämmen kann.
Ein weiterer wichtiger Punkt, der am Sonntag der Bundesmitgliederversammlung zur Sprache kam, war der „Zukunftsdialog 2017“. Das Papier strebt an, noch in diesem Jahr eine Befragung der Ortsgruppen durchzuführen, um ein Leitbild herauszuarbeiten – ähnlich wie es die FDP in der Vergangenheit tat. Auch ein neues Logo soll am Ende dieses Prozesses stehen.