Der Landesverband der Liberalen Hochschulgruppen Nordrhein-Westfalen sieht in dem Ergebnis der Landtagswahl am 14. Mai 2017 auch ein hochschulpolitisches Signal. Sieben Jahre lang hat die rot- grüne Landesregierung die Hochschulen finanziell im Stich gelassen und die universitäre Selbstverwaltung zugunsten zentraler Steuerung aus dem Ministerium beschnitten. Impulse, um die Attraktivität des Hochschulstandorts NRW zu erhöhen, fehlten völlig. Von der neugewählten Landesregierung erwarten wir einen Kurwechsel in der Hochschulpolitik.
Die neue Landesregierung muss dauerhaft deutlich mehr Geld in die Hochschulen investieren. Neben einer Stabilisierung des zuletzt massiv verschlechterten Betreuungsschlüssels muss der Investitionsstau an den Hochschulen aufgelöst werden.
Beste Bildung hat Vorrang vor für die Studierenden kostenfreier Bildung. Neben zusätzlichen Haushaltsmitteln des Landes und Zuschüssen des Bundes ist die Einführung allgemeiner, nachgelagerter Studiengebühren zu ermöglichen, über deren Ausgestaltung die Hochschulen eigenverantwortlich entscheiden. Es gilt eine Höchstgrenze von 500 € pro Semester. Studiengebühren für Teilgruppen der Studierendenschaft lehnen wir ab. Wenn überhaupt darf sie nur im Zuge von nachgelagerten Studiengebühren für alle geben oder als vorgelagerter zeitlicher Schritt, der in eben solchen Gebühren für alle mündet.
Forschung und Lehre genießen den Schutz des Grundgesetzes. Das aktuelle Hochschulgesetz wird dem hohen Rang der Wissenschaftsfreiheit nicht gerecht. Dezentrale Entscheidungen im Hochschulbereich sind in vielen Bereichen auch effizienter und zielführender als zentrale Steuerungsversuche aus dem Ministerium. Wir fordern daher ein Hochschulfreiheitsgesetz 2.0., das in Anlehnung an die Reform des ehemaligen Wissenschaftsministers Pinkwart (FDP) wieder mehr Freiräume für die Hochschulen schafft.
Eckpfeiler des Hochschulfreiheitsgesetzes 2.0. müssen sein:
Die Verfasste Studierendenschaft leidet seit langem unter strukturellen Mängeln. Niedrige Wahlbeteiligung, geringe Legitimation, fehlende Transparenz kennzeichnen den Alltag der studentischen Selbstverwaltung. Vielfach werden studentische Strukturen und Gelder für allgemeinpolitische Ziele zweckentfremdet. Von dieser
Selbstbedienungsmentalität profitieren auch extremistische Organisationen. Um die Studierenden wieder stärker zur Partizipation zu motivieren und Missständen abzuhelfen, fordern wir: