Bild: frankleleon, http://tiny.cc/k5yjcy (CC BY 2.0)

Bild: frankleleon, http://tiny.cc/k5yjcy (CC BY 2.0)

Bei dem Brexit-Referendum haben die Wählerinnen und Wähler über genau eine Frage abstimmt. Das Ergebnis hat jedoch neue Fragen aufgeworfen, besonders für die Wissenschaft. Von Simon Hartmann

Dass der Brexit Auswirkungen auf die Wissenschaft haben wird, ist klar. Offen bleibt jedoch wie die verschiedenen Themenfelder in etwaigen Verhandlungen gelöst werden. Ein Überblick.

Europäische Fördermittel

Britische Unversitäten waren bisher sehr erfolgreich darin, europäische Forschungsgelder abzurufen. Das aktuelle Förderprogramm „Horizon 2020“ sieht 1,4 Milliarden Euro für die Insel vor, das entspricht 10% des gesamten Fonds.

Erasmusprogramm

Gegenwärtig studieren 4.400 Studierende aus Deutschland mit dem Erasmusprogramm an britischen Hochschulen. Seit 2007 haben zudem 100.000 Briten auf dem Kontinent studiert. Sie genießen dabei das Privileg keine Gebühren zahlen zu müssen. Außerdem erhalten sie ein ortsabhängiges Stipendium.

Kooperationen mit Universitäten

Unter dem europäischen Dach sind viele Universitäten multilaterale Kooperationen eingegangen. Darunter fallen zum einen die Austauschprogramm für Studierende und Wissenschaftler. Zum anderen die Vielzahl von grenzübergreifenden Forschungsgruppen. Auch diese Verträge stehen nun zur Debatte.

Freizügigkeit

Innerhalb der Europäischen Union dürfen sich alle Bürgerinnen und Bürger frei bewegen, um einer Arbeit nachzugehen. Das schließt die Suche nach einem Studium mit ein. Neben den Studierenden ist das vor allem für Wissenschaftler von Vorteil. Sie können ohne allzu großen Verwaltungsaufwand zwischen den Hochschulen hin und her wechseln.

Schweiz als Mahnung?

Vor zwei Jahren hat die Schweiz in einer Volksabstimmung die Vereinbarungen mit der Europäischen Union über die Freizügigkeit beendet. Mit der neu eingeführten Nationalitätenquote ist der Zuzug in die Schweiz drastisch eingebrochen. Auch die Zahl der ausländischen Studierenden in der Schweiz ist davon betroffen.

Allerdings gehen ebenso viele Studierende aus der Schweiz ins Ausland wie zuvor. Die einzelnen Universitäten hatten mühsam die alten Kooperationen mit ihren früheren Partnerhochschulen wieder aufgebaut. Außerdem hat die Schweiz ein nationales Stipendienprogramm aufgelegt, dass die Erasmusförderung ausgleichen soll.