Bild: Thomas Zühmer. http://tiny.cc/jv533x (CC BY-NC-SA)

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Künftig müssen angehende Lehrer in NRW nur noch für wenige Fächer ein Latinum nachweisen. Die Lehrerausbildung soll sich generell mehr an der Praxis orientieren.

Mit einer Gesetzesnovelle will die Landesregierung die Lehrerausbildung reformieren. Bisher ist das Latinum für viele Fremdsprachen eine Zugangsvoraussetzung. Nun sollen nur noch in den Fächern Geschichte und Philosophie der lateinische Sprachnachweis nötig sein.

Simon Kell, Vorsitzender der Liberalen Hochschulgruppen NRW, lobt den Vorschlag: „Das Ende der Latinumspflicht bedeutet ein Stück mehr Freiheit für die angehenden Lehrer. Sie können nun selber entscheiden, ob sie die lateinische Sprache lernen oder andere pädagogische Schwerpunkte setzen möchten.“

Auch Studierende, die noch das alte Staatsexamen anstreben, können aufatmen. Alle Fristen, die mit dem Auslaufen des Staatsexamens für Lehrer verbunden sind, sollen um bis zu zwei Jahre verlängert werden.

Bei diesem Thema kritisiert Kell die Zögerlichkeit der Regierung: „Dass das Staatsexamen auslaufen würde, ist schon seit langem beschlossen. Dass nicht alle Studierenden ihren Abschluss in der vorgesehen Zeit schaffen würden, war ebenso klar.“

Weiterhin plant die Landesregierung, die Praxiselemente der Lehrerausbildung nachzujustieren. Medienkompetenz soll künftig einen verbindlichen Platz im Curriculum bekommen. Die bisher getrennten Eignungs- und Orientierungspraktika sollen in eine gemeinsame Praktikumsform überführt werden.

„Es ist gut, dass sich die Anforderungen an Lehrer in der Schule nun auch in der Ausbildung auf dem Campus widerspiegeln“, erklärt Kell in diesem Kontext. Schmunzelt meint Kell abschließend: „Die Würfel sind gut gefallen.“