PM: Falsche Anreize durch Absolventenprämie
Der Landesvorstand der Liberalen Hochschulgruppen NRWs spricht sich gegen die geplante Absolventenprämie aus.
Ab 2016 sollen nach Vorstellung von NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) Universitäten und Fachhochschulen 4.000 € pro Erststudiumsabsolventen erhalten. Dies soll die Zahl der Studienabbrecher reduzieren.
Nach Ansicht des LHG-NRW-Landesvorstands ist dies der falsche Weg. „Durch diese Prämie werden falsche Anreize geschaffen“, so John Witulski, Vorsitzender des Landesverbandes. „Wir sehen nicht, inwiefern eine solche Prämie eine Verminderung der Abbrecher garantiert. Vielmehr besteht wir die Gefahr, dass die Qualität von Studium und Lehre sinkt und – vielleicht auch noch begleitet von einer Noteninflation – Absolventen zwanghaft generiert werden, um diese Prämie zu erhalten.“
Der Landesvorstand sieht darüber hinaus auch strukturelle Probleme. „Hinzu kommt, dass die im Zusammenhang dieses Vorhabens immer wieder rezipierten Abbrecherquoten gar nicht adäquat berechnet werden können“, so Witulski. „Wie will die Hochschule ermitteln, wer das Studium wirklich abgebrochen hat? Studierende, die die Hochschule wechseln, sehen an der diesseitigen Uni ebenfalls zunächst wie Abbrecher aus.“
Der Landesvorstand der Liberalen Hochschulgruppen schlägt stattdessen vor, die hierfür vorgesehenen Gelder direkt in die Lehre zu investieren oder alternativ die bereits vorhandene Prämie von 20.000 € aus dem Hochschulpakt für neu aufgenommene Studierende zu erhöhen.