PM: Lehrermangel ist Fachkräftemangel
Auf der letzten Mitgliederversammlung der Liberalen Hochschulgruppen Nordrhein-Westfalens wurde ein neuer Grundsatzantrag zum Lehramtsstudium beschlossen. In diesem sprechen sich die Liberalen für neue Perspektiven und Strategien für den Lehrberuf aus, um diesen attraktiver zu machen und einen Mangel an Fachkräften zu beseitigen.
In diesem Zusammenhang plädieren die LHGs unter anderem für zusätzliche Beratungsangebote, Mentoren und eine bessere Betreuung während des Studiums. Dies sei insbesondere an Standorten wichtig, an denen es zu wenig Studienbewerber gebe. Aber auch faire Löhne, Aufstiegschancen und Fortbildungsangebote halten die Hochschulpolitiker für essentiell.
„Gute Lehre kann nur mit guten Lehrern gelingen“, so John Witulski, Vorsitzender der LHG NRW. „Und nur ein attraktives Lehramtsstudium kann fähige und motivierte junge Menschen für die Lehre begeistern.“
Darüber hinaus müsse der Lehrermangel an Berufsschulen dringend beseitigt werden, so Witulski weiter. „Ein Mangel an Fachlehrern darf jedoch nicht durch eine Zusammenlegung von Fächern kaschiert werden. Hier sehen wir das Land in der Pflicht. Wir benötigen hierzu konsequente Statistiken. Die dazu vorhandenen Informationen über den abzusehenden, zukünftigen Lehrerbedarf müssen den Studenten jedoch konsequent vermittelt werden, um die richtige Fächerwahl zu erleichtern.“ Notprogramme und Schnellkurse seien jedoch keine Option. Vielmehr müssten die Hürden für die Einstellung von Berufsschullehrern gesenkt werden und die vorhandenen Möglichkeiten für Quereinsteiger besser beworben und genutzt werden.
Schließlich betonen die liberalen Hochschulpolitiker auch den notwendigen Praxisbezug schon während des Studiums. „Es wäre wünschenswert, wenn früh fachdidaktische Praktika in beiden Studienfächern absolviert würden“, so der Vorsitzende. „Nur so kann man eine praxisnahe Orientierung gewährleisten.“
Langfristig können sich die Liberalen Hochschulgruppen eine Kombination von Ausbildung und Hochschulstudium vorstellen. „Dahingehende Modellversuche sind wünschenswert“, so Witulski abschließend.