An deutschen wie europäischen Hochschulen sind Alternativmedizin und Esoterik auf dem Vormarsch. Diesem Trend stellen sich die Liberalen Hochschulgruppen Nordrhein-Westfalens entschieden entgegen.

Eine Hinwendung zur alternativen Medizin bedeutet eine Abwendung von den Maßstäben akademischer Arbeit. Alternativmedizin schadet NRW als Forschungsstandort im internationalen Wettbewerb. Homöopathie im Hochschulwesen bedeutet eine Abkehr vom Denkstil der Aufklärung. Das „sapere aude“ Kants ist der vorrangige Wahlspruch jedes Wissenschaftlers und darf nicht den Interessen der Landesregierung und privater Verbände geopfert werden.

Landesministerin Barbara Steffens plant eine schrittweise Integration von wirkungslosen Therapieformen in der Hochschullandschaft. Den dahinterstehenden Ideologien begegnen die Liberalen Hochschulgruppen Nordrhein-Westfalens mit den Worten Adornos: „Okkultismus ist die Metaphysik der dummen Kerle.“

Die Liberalen Hochschulgruppen in NRW lehnen die Schaffung von eigens eingerichteten Lehrstühlen und verbindliche Veranstaltungen zur Alternativmedizin an öffentlichen Hochschulen in Nordrhein-Westfalen ab. Behandlungsmethoden, die den Erkenntnissen der evidenzbasierten Medizin widersprechen, sollen erforscht, aber nicht ohne kritische Auseinandersetzung gelehrt werden. Dabei ist der Freiheit von Forschung und Lehre insofern Rechnung zu tragen, als dass Mindermeinungen im wissenschaftlichen Diskurs eine weitestgehende Freiheitssphäre eröffnet bleibt, solange eine Einschränkung nicht erforderlich ist, um Gefahren im Gesundheitswesen durch zweifelhafte Behandlungsmethoden Rechnung zu tragen.