Runde Sache: Mitglieder und Interessierte der neuen LHG Rhein-Waal. (Foto: privat)

Runde Sache: Mitglieder und Interessierte der neuen LHG Rhein-Waal. (Foto: privat)

Im Mai haben sich gleich zwei neue liberale Hochschulgruppen in Nordrhein-Westfalen gegründet. Während sich die Jungen Liberalen an der TU Dortmund (JuLis TU) emsig auf den Wahlkampf vorbereiten, erkunden die Mitglieder der LHG Rhein-Waal die philosophischen Spuren des Liberalismus. Von Simon Hartmann


David Best, der neue Sprecher der JuLis TU, lacht. Seine Hochschulgruppe hat weder einen eigenen Vorstand noch eine typische LHG-Satzung. Doch dafür haben die JuLis offensichtlich viel Motivation. Die Idee an den Hochschulwahlen teilzunehmen, sei auf einer Sitzung der JuLis Dortmund entstanden. „Wir hatten gerade die Wahlbenachrichtigung bekommen und haben spontan entschlossen, dass wir da mitmachen“, erzählt Best fröhlich.

Inzwischen haben die JuLis eine Liste eingereicht und ein ordentliches Programm ausgearbeitet. Kernpunkt ist dabei, die Digitalisierung der Universität voranzubringen. Die JuLis fordern campusweites W-LAN, eine einheitliche Lernplattform, Open-Data-Skripte und Online-Anträge für das Studierendenparlament. „Die FDP spricht von der Beta-Republik. Das hat uns inspiriert“, so Best.

Damit gibt es in Dortmund künftig zwei liberale Hochschulgruppen. Die „Liberalen Studierenden Dortmund“ (LSD) stützen schon seit Jahren die Liste „Studis für Studis“. Marc Hövermann vom LSD freut sich über die neuen Gesprächspartner: „Wir treten ja nicht gegeneinander an, sondern könne versuchen, den JuSos ein paar Stimmen abzuluxen.“ Der LSD und die JuLis würden bestimmt einen Weg finden, gut zusammen zu arbeiten.

Liberaler Club in Rhein-Waal

Auch an der Hochschule Rhein-Waal hat sich eine neue LHG gegründet. Dennis Trautermann wurde schon im April zum Vorsitzenden gewählt. Seine Hochschulgruppe ist, wie seine Universität, sehr international ausgerichtet. „Bei uns sind Leute aus den Niederlanden und Bulgarien Mitglied. Auch ein paar Amerikaner zählen zu unserem erweiterten Kreis“, berichtet der Student der internationalen Beziehungen.

Aus dieser Grenzen-überschreitenden Mitgliedschaft ergibt sich für Trauterman auch die Zielrichtung der LHG: „Wir wollen vor allem die verschiedenen Strömungen des Liberalismus besser verstehen. Es ist unglaublich anregend mit Liberalen zu sprechen, die nicht so denken wie man selbst, sondern völlig andere Blickwinkel einnehmen.“

Wie sich die LHG Rhein-Waal programmatisch aufstellt, ist noch offen. „Es dauert noch bis die nächsten Wahlen anstehen“, so Trautermann. Bis dahin sei noch genug Zeit, um Hochschulpolitik zu trainieren.

Willkommensgrüße

Der Landesvorstand hat die neuen Hochschulgruppen herzlich in der LHG-Familie begrüßt. Der Landesvorsitzende Simon Kell war auf der Gründungsversammlung der LHG Rhein-Waal anwesend und hat die Ortsgruppe bei der Gründung unterstützt. Martin Brüssow, Mitgliederbetreeuer im Landesvorstand, brachte es auf den Punkt: „Jede LHG ist ein großartiger Multiplikator, um in unserer Generation Menschen für die Idee der Freiheit zu begeistern. Deshalb freuen wir uns auch als Landesverband natürlich sehr, wenn sich neue Gruppe für die liberale Sache einsetzen!“